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1. Bundesliga

26.05.2015 - 12:05 Uhr
1. Bundesliga |#5821
03.05.2024 - 09:13 Uhr
Hoeneß ist ein Profi, auch und gerade, was Medien betrifft. Er weiß genau, was er tut und hat erreicht, dass alle über IHN reden und schreiben und keiner über die Mannschaft, deren Potenzial größer ist, als das bisher Erreichte. Und das, vor einem CL-Halbfinale.

In meinen Augen ist er immer noch der Pate, der sein dickes Fell der öffentlichen Empörung überlässt, um seine Spieler zu schützen. Tuchel ist da nur eine austauschbare Figur, die man durch diesen doch etwas realitätsfremden Anwurf, er würde junge Spieler nicht genug fördern, auf die Lichtung gestellt hat, nur um sich dann selbst auf jener Lichtung zu finden.

Das ist alles nicht unbedacht geschehen.

Aber es kann auch nicht über die Probleme eines Gebildes hinwegtäuschen, das sich seit Jahrzehnten nicht wirklich weiter entwickelt hat. Wo in fast allen anderen Bereichen "Zeitenwende" gerufen wird ist beim FCB immer noch das "Mir sann mir" oberste Prämisse. Das hat dann seinen Preis.

Und im Prinzip geht es dem Traditionsclub in der Pfalz, der ja an ähnlichen Symptomen krankt, genau so. Nur hat der keinen Profi wie Hoeneß.

•     •     •

"Die Fußballbegeisterung ist ein Jugendleiden, das einen ein Leben lang begleitet"
(Pier Paolo Pasolini)
1. Bundesliga |#5822
03.05.2024 - 09:35 Uhr
Zitat von Hemdl
Zitat von Laudan

Wenn ich das richtig verstanden habe wurde er gefragt ob man mit Tuchel nicht doch über die Saison hinaus weiter arbeiten sollte. Von daher hat er das Thema nicht aufgemacht sondern die Medien


Das ist schlichtweg falsch.

https://www.youtube.com/watch?v=KO9WVTTxz-0

Kannst ab Minute 37 reinschauen, da hörst du entsprechende Aussagen. Hoeneß wird nicht zu Tuchel befragt, es geht um einen künftigen Trainer.


Ok sorry, das hatte ich irgendwie falsch abgespeichert.
1. Bundesliga |#5823
04.05.2024 - 06:32 Uhr
Zitat von Roon_Bub
Hoeneß ist ein Profi, auch und gerade, was Medien betrifft. Er weiß genau, was er tut und hat erreicht, dass alle über IHN reden und schreiben und keiner über die Mannschaft, deren Potenzial größer ist, als das bisher Erreichte. Und das, vor einem CL-Halbfinale.

In meinen Augen ist er immer noch der Pate, der sein dickes Fell der öffentlichen Empörung überlässt, um seine Spieler zu schützen. Tuchel ist da nur eine austauschbare Figur, die man durch diesen doch etwas realitätsfremden Anwurf, er würde junge Spieler nicht genug fördern, auf die Lichtung gestellt hat, nur um sich dann selbst auf jener Lichtung zu finden.

Das ist alles nicht unbedacht geschehen.

Aber es kann auch nicht über die Probleme eines Gebildes hinwegtäuschen, das sich seit Jahrzehnten nicht wirklich weiter entwickelt hat. Wo in fast allen anderen Bereichen "Zeitenwende" gerufen wird ist beim FCB immer noch das "Mir sann mir" oberste Prämisse. Das hat dann seinen Preis.

Und im Prinzip geht es dem Traditionsclub in der Pfalz, der ja an ähnlichen Symptomen krankt, genau so. Nur hat der keinen Profi wie Hoeneß.


Ich wiederum frage mich ja eher, was Hoeneß noch alles tun muss, um diesen Nimbus des durchdachten Medien-Strategen zu verlieren.
Falls Hoeneß, der sich ja selbst als absoluter "Bauchmensch" bezeichnet, das jemals war, so ist diese Zeit lange, lange vorbei. Unabhängig davon, dass er bereits vor vielen Jahren selbst zugebenen hat, dass er mit den "neuen Medien" und deren Wucht weder umgehen, noch diese verstehen kann, so pumpt er seit geraumer Zeit weiter Druck in und auf den Klub. Angefangen von Aussagen zu Transfers, die nicht haltbar sind ("wenn sie wüssten, wen wir bereits alles verpflichtet haben"). Von obskuren Pressekonferenzen ("Die Würde des Menschen ist unantastbar") hin zum üblichen Nachtreten gegenüber Trainern und Spielern ("Juan Bernat"). Von massiven Fehleinschätzungen ("Die Zeit von Toni Kroos ist vorbei") bis hin zu personellen Besetzungen, die absolut nicht nachvollziehbar waren (Salihamidzic).
Auch aktuell fällt es mir schwer, da irgendwo ein Kalkül ausmachen zu können. Es war die Tage vor dem Interview eigentlich recht ruhig gewesen, die Ergebnisse stimmten zuletzt und die Mannschaft bereitete sich auf das Spiel gegen Real Madrid vor. Und dann fällt Hoeneß nichts besseres ein, als solche Aussagen zu treffen? Wo nimmt man da denn Druck von der Mannschaft, indem man solche Nebenkriegsschauplätze eröffnet und die Vorbereitung der Mannschaft stört? Gleiches gilt ja für die Aussagen über Rangnick als "C-Lösung". Da pfeiffen es die Spatzen von den Dächern, dass man dem jeden Wunsch erfült und bis auf ein paar Kleinigkeiten einig ist, dann haut der Patron so einen Satz raus - mit bekanntem Ausgang.
Böse Zungen würden sagen, dass wenn dahinter überhaupt ein Kalkül steckt, dann nur eines: Hoeneß wollte seine Position klarmachen und durchsetzen. Nur - dann muss man eben auch konstatieren, dass ihm die sportliche Entwicklung und der aktuelle Erfolg völlig egal ist und es Hoeneß einzig und alleine um seine eigene Position geht. Das wiederum wäre nicht gerade schmeichelhaft für jemandem, von dem man noch immer gerne behauptet, er würde alles für den Verein tun.

Die Korrelation zwischen der Rückkehr von Hoeneß und der Umwandlung des FCB in ein mediales Tollhaus sind kaum zu übersehen und es ist für mich schwierig, darin ein Kalkül zur Stärkung des Klubs zu finden. Viel wahrscheinlicher ist doch, dass Hoeneß genau das ist, was ihm eben inzwischen auch vermehrt nachgesagt wird: Ein Narzisst, der nicht loslassen kann und aktuell das mit dem Hintern einreißt, was er mit den Händen aufgebaut hat. Wer seit Anfang der 00er Jahre erzählt den Verein übergeben zu wollen, um dann inmitten der erfolgreichsten Vereinsphase überhaupt (aus dem Knast) zurückzukehren und "back to the roots" auszurufen, um letztlich das genaue Gegenteil zu erreichen - das muss man erst mal schaffen, so als vermeintlicher Stratege.

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Sebastian Deisler - Robert Enke - Andreas Biermann
1. Bundesliga |#5824
04.05.2024 - 08:38 Uhr
Zitat von Lullaby
Ich stimme im Übrigen mit Hoeneß darin überein, dass Tuchel nicht der ideale Bayern-Trainer ist. Das ändert nichts daran, dass die Bayern sich schwer tun werden, einen besseren zu bekommen.

Beste Grüße
Lullaby


Thomas Tuchel ist nicht der ideale Bayern-Trainer, das sehe ich genauso. Ich weiß auch nicht, ob Rangnick der richtige gewesen wäre, aber das werden wir auch nicht erfahrenLachend

Aber mittlerweile gehe ich fast davon aus, dass die Bayern mit Tuchel weitermachen werden nach der Saison.
1. Bundesliga |#5825
04.05.2024 - 09:42 Uhr
Zitat von Hemdl
Ich wiederum frage mich ja eher, was Hoeneß noch alles tun muss, um diesen Nimbus des durchdachten Medien-Strategen zu verlieren.

Man kann trefflich darüber streiten, ob es dem FCB heute besser ginge, wenn Hoeneß nach seiner Haftstrafe nicht noch einmal zurückgekommen wäre. Fakt ist aber, dass die Mannschaft gegen Real ihr bestes Saisonspiel gemacht hat. Ob das mit der Aussage bezüglich Tuchel zu tun hat kann man in Frage stellen. Geschadet hat es aber offensichtlich nicht.

Zu deiner Frage: es gibt Spieler, die am Ende ihrer Karriere bei weitem nicht mehr so performen, wie sie es ein paar Jahre vorher noch vermochten. Die verlieren ihren Nimbus des tollen Spielers dadurch auch nicht. Und so ist es bei Hoeneß und seinen Aussagen auch.

Ich sehe es ja ähnlich: der Mann scheint inzwischen eher ein Klotz am Bein. Aber, und das muss man eben akzeptieren, es scheint auch niemanden zu geben, der ihm Paroli bieten kann. Auch keine Gruppe innerhalb des FCB scheint stark genug, um ihm Einhalt zu gebieten. Und es ist auch nicht verboten, das, was man aufgebaut hat, am Ende wieder einzureißen, wenn niemand da ist, der einen daran hindert.

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"Die Fußballbegeisterung ist ein Jugendleiden, das einen ein Leben lang begleitet"
(Pier Paolo Pasolini)
1. Bundesliga |#5826
04.05.2024 - 10:05 Uhr
Zitat von Lullaby
Ich stimme im Übrigen mit Hoeneß darin überein, dass Tuchel nicht der ideale Bayern-Trainer ist. Das ändert nichts daran, dass die Bayern sich schwer tun werden, einen besseren zu bekommen.

Beste Grüße
Lullaby

Ceterum censeo Bavariam esse delendam. Herrlich! grins grins
1. Bundesliga |#5827
04.05.2024 - 10:05 Uhr
Zitat von Roon_Bub
Zitat von Hemdl

Ich wiederum frage mich ja eher, was Hoeneß noch alles tun muss, um diesen Nimbus des durchdachten Medien-Strategen zu verlieren.

Man kann trefflich darüber streiten, ob es dem FCB heute besser ginge, wenn Hoeneß nach seiner Haftstrafe nicht noch einmal zurückgekommen wäre. Fakt ist aber, dass die Mannschaft gegen Real ihr bestes Saisonspiel gemacht hat. Ob das mit der Aussage bezüglich Tuchel zu tun hat kann man in Frage stellen. Geschadet hat es aber offensichtlich nicht.

Zu deiner Frage: es gibt Spieler, die am Ende ihrer Karriere bei weitem nicht mehr so performen, wie sie es ein paar Jahre vorher noch vermochten. Die verlieren ihren Nimbus des tollen Spielers dadurch auch nicht. Und so ist es bei Hoeneß und seinen Aussagen auch.

Ich sehe es ja ähnlich: der Mann scheint inzwischen eher ein Klotz am Bein. Aber, und das muss man eben akzeptieren, es scheint auch niemanden zu geben, der ihm Paroli bieten kann. Auch keine Gruppe innerhalb des FCB scheint stark genug, um ihm Einhalt zu gebieten. Und es ist auch nicht verboten, das, was man aufgebaut hat, am Ende wieder einzureißen, wenn niemand da ist, der einen daran hindert.


Die Frage ist halt, wer soll ihn daran hindern?
Der FC Bayern ist Uli Hoeneß und Uli Hoeneß ist der FC Bayern.

Die ganzen Strukturen dort sind maßgeblich von Hoeneß aufgebaut worden.
Im Aufsichtsrat, dem Hoeneß selbst angehört, sitzen sehr sehr viele langjährige Wegbegleiter Hoeneß. Sei es Hainer, Rummenigge oder Stoiber.
Da wird es keine Strömungen gegen Hoeneß geben.
Von Dreesen oder den Sportverantwortlichen Freund und Eberl kannst du das - u.a. aus oben genannten Gründen - ebenfalls nicht erwarten.

Hoeneß selbst ist grundsätzlich recht kritikresistent. Zusätzlich dazu will er sein Baby auch nicht aufgeben.
Das ist eine verzwickte Situation.

Trotzdem verkommt die Trainersuche bei den Bayern langsam zur Farce.
Jetzt hat auch noch de Zerbi abgesagt, der zumindest bei einigen Fans recht weit oben auf der Liste stand.
Selbst Demichelis hat schon gesagt, dass die Bayern ihn bitte nicht anrufen sollen.

Ich bin sehr sehr gespannt, wie es sich dort entwickelt.
Eigentlich sollte man am besten mit Tuchel weitermachen. Da ist aber halt die Frage, ob das Verhältnis zwischen Tuchel und Verein noch zu retten ist.

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Unite & Conquer

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/u/Beckerinho
1. Bundesliga |#5828
04.05.2024 - 10:37 Uhr
Zitat von Ivo_Ilicevic
Zitat von Roon_Bub

Zitat von Hemdl

Ich wiederum frage mich ja eher, was Hoeneß noch alles tun muss, um diesen Nimbus des durchdachten Medien-Strategen zu verlieren.

Man kann trefflich darüber streiten, ob es dem FCB heute besser ginge, wenn Hoeneß nach seiner Haftstrafe nicht noch einmal zurückgekommen wäre. Fakt ist aber, dass die Mannschaft gegen Real ihr bestes Saisonspiel gemacht hat. Ob das mit der Aussage bezüglich Tuchel zu tun hat kann man in Frage stellen. Geschadet hat es aber offensichtlich nicht.

Zu deiner Frage: es gibt Spieler, die am Ende ihrer Karriere bei weitem nicht mehr so performen, wie sie es ein paar Jahre vorher noch vermochten. Die verlieren ihren Nimbus des tollen Spielers dadurch auch nicht. Und so ist es bei Hoeneß und seinen Aussagen auch.

Ich sehe es ja ähnlich: der Mann scheint inzwischen eher ein Klotz am Bein. Aber, und das muss man eben akzeptieren, es scheint auch niemanden zu geben, der ihm Paroli bieten kann. Auch keine Gruppe innerhalb des FCB scheint stark genug, um ihm Einhalt zu gebieten. Und es ist auch nicht verboten, das, was man aufgebaut hat, am Ende wieder einzureißen, wenn niemand da ist, der einen daran hindert.


Die Frage ist halt, wer soll ihn daran hindern?
Der FC Bayern ist Uli Hoeneß und Uli Hoeneß ist der FC Bayern.

Die ganzen Strukturen dort sind maßgeblich von Hoeneß aufgebaut worden.
Im Aufsichtsrat, dem Hoeneß selbst angehört, sitzen sehr sehr viele langjährige Wegbegleiter Hoeneß. Sei es Hainer, Rummenigge oder Stoiber.
Da wird es keine Strömungen gegen Hoeneß geben.
Von Dreesen oder den Sportverantwortlichen Freund und Eberl kannst du das - u.a. aus oben genannten Gründen - ebenfalls nicht erwarten.

Hoeneß selbst ist grundsätzlich recht kritikresistent. Zusätzlich dazu will er sein Baby auch nicht aufgeben.
Das ist eine verzwickte Situation.

Trotzdem verkommt die Trainersuche bei den Bayern langsam zur Farce.
Jetzt hat auch noch de Zerbi abgesagt, der zumindest bei einigen Fans recht weit oben auf der Liste stand.
Selbst Demichelis hat schon gesagt, dass die Bayern ihn bitte nicht anrufen sollen.

Ich bin sehr sehr gespannt, wie es sich dort entwickelt.
Eigentlich sollte man am besten mit Tuchel weitermachen. Da ist aber halt die Frage, ob das Verhältnis zwischen Tuchel und Verein noch zu retten ist.

Die Frage ist bei Hoeneß und den Bayern doch dieselbe, wie überall sonst auch. Würde es bei den Bayern automatisch besser laufen, nur weil Hoeneß geht? Wohl kaum. Wer füllt also das Machtvakuum aus, wenn Hoeneß nicht mehr da ist? Darauf gibt es bislang keine überzeugende Antwort. Alle Versuche einen starken Mann aufzubauen, sind bislang gescheitert.
Beim FCK wurde auch laut gerufen, der Sonnenkönig muss weg, dann wird alles besser. Alles was dann kam, war eine einzige Katastrophe. Bestehende Strukturen abzubauen ist verhältnismäßig einfach, neue Strukturen aufzubauen, die obendrein funktionieren, ist extrem schwer.
1. Bundesliga |#5829
04.05.2024 - 11:00 Uhr
Bayern wurde 11 der letzten 12 Jahre Deutscher Meister. So eine lange Serie hat es noch nie gegeben. Nicht mal annähernd. So viel kann Hoeneß also nicht falsch gemacht haben in den letzten Jahren.

Klar läuft es diese Saison national überhaupt nicht. Und nächstes Jahr wird es auch schwer gegen dieses Bayer. Und die Trainersuche ist eher belustigend und erinnert an Chaoslautern. Aber die implizite Einschätzung einiger hier, dass Bayern plötzlich nur noch ein Gerippe vergangener Tage sein soll, erschließt sich mir nicht ganz.
1. Bundesliga |#5830
04.05.2024 - 11:09 Uhr
Zitat von Troglauer

Die Frage ist bei Hoeneß und den Bayern doch dieselbe, wie überall sonst auch. Würde es bei den Bayern automatisch besser laufen, nur weil Hoeneß geht?


Die Frage ist, wer dann kommt. Das Problem hat man immer, wenn man keine Strukturen hat, die personenunabhängig tragfähig sind, und genau das hat Hoeneß immer verhindert.

Ein Abgang von Hoeneß ist keine Garantie auf den ganz großen Erfolg, aber eine Grundvoraussetzung. Die Bayern werden aufgrund ihrer wirtschaftlichen Potenz und ihrer Reichweite auch bei schlechter Führung auf Jahre hinaus in Deutschland die Nummer 1 bleiben, aber die totale Dominanz der letzten Jahre wird schwinden. Und das ist auch gut so.

Beste Grüße
Lullaby
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