Thomas Tuchel [Trainer]

Die SZ mal wieder sehr lesenswert.

https://www.sueddeutsche.de/sport/tuchel-fc-bayern-hoeness-eberl-trainersuche-1.7252938

"Bei Tuchels Vorgänger Nagelsmann hieß es noch, er habe gehen müssen, weil er die sogenannte Kabine verloren habe. Jene Kabine, die sich, organisiert von den Führungskräften Neuer, Kane und Müller, nun als revolutionäre Keimzelle überhaupt erst starkgemacht hatte für einen Verbleib von Thomas Tuchel. Diese Kabine haben diesmal die Bosse verloren."

Ersatz ist nicht gleich Ersatz, meine Güte! Du bewertest die Aussage von Tuchel über! Palinha wäre gekommen und wahrscheinlich sofort Stammspieler gewesen und Tuchel hätte über die Zeit rausfinden können, wer der ideale Partner von Palinha gewesen wäre. Ob Goretzka, Kimmich, Laimer oder sogar ein 3er Mittelfeld. Wenn man Tuchel´s Aussage ernst nehmen würde, hätte Pavlovic die gesetzte Konstante in unserer Aufstellung sein müssen, weil Palinha eben nicht kam und Pavlovic sein "Ersatz" ist. Pavlovic´s erster Startelfeinsatz folgte aber am 11.Spieltag. Daran hätte Palinha ebenso nichts geändert!

"Die Tatsache, dass Eberl und Sportdirektor Christoph Freund ihren Wunschkandidaten Tuchel nicht gegen die anderen Bosse durchsetzen konnten, dürfte im Klub zu zwei gegensätzlichen Schlussfolgerungen führen. Während Eberl der Meinung sein könnte, dass ihn die Bosse keinen Trainer holen lassen, könnten die Bosse zur Ansicht gelangen, dass Eberl keinen Trainer holen kann."

Hier geht wsl aktuell eh fast jeder Post unter, daher nur kurz:

Gerade nochmal die ganze PK geschaut und es ist allein auf menschlicher Ebene ein unfassbarer Verlust. Was für ein sympathischer Mensch.

Es hieß ja, dass er schwierig sei - aber ich finde dass seine Außenwirkung sensationell ist. Noch besser, als die von Pep (wobei der vielleicht in seiner Muttersprache auf dem gleichen Level ist).

Ehrlich, authentisch, betont jedesmal wieder, wie dankbar er ist, diesen Job zu haben, witzig, keine Phrasen, ich könnte noch 100 Sachen aufzählen.

Ich hab's vorhin irgendwo gelesen und muss tatsächlich sagen, dass ich es auch so sehe: Durch den Umgang mit Tuchel habe ich das erste mal seit 28-30 Jahren Bayernfan das Gefühl, dass ich mich nicht mit dem Verein identifizieren kann.

+2 wenn ich könnte

In der Liga mehr Punkte als letzte Saison und im CL-Halbfinale gewesen, aber "die schlechteste Saison seit Ewigkeiten" gewesen, sich aber immer an Fakten aufhängen, die ja gegen Tuchel sprechen würden und dann dem Gegenüber kritisieren, dass der das anders sieht.

Nochmal zur Erinnerung: Fußball ist ein Ergebnissport und da zählen in der Liga die Punkte und in den Pokalwettbewerben das Weiterkommen und dann folgend der Titel. Wenn man nicht jedes Spiel gewinnt und ins Halbfinale kommt, ist das besser, als wenn man alle Spiele gewinnt und dann im VF ausscheidet, weil es dafür keine Preis gibt, der da hieße "höchster Punkteschnitt in einem Pokalwettbewerb".

Das ist, soweit mir bekannt, auch common sense, weil man sich für schönen und attraktiven Fußball nichts kaufen kann, wenn du keine Titel gewinnst. Tuchel hat keinen in dieser Saison gewonnen, sodass dort Kritik durchaus angebracht ist, aber bitte unter Berücksichtigung der Umstände, die da heißen: Leverkusen spielt eine Traumsaison und selbst wenn man beide Spiele gegen diese gewonnen hätte, wäre man der aktuellen Statistik nach kein Meister geworden, und kann mit 75 Punkte einen Wert erzielen, der in 9 von 11 Fällen zur Meisterschaft gereicht hätte.

Mit möglichen 75 Punkten kein Meister, weil Leverkusen wohl 90! Punkte erreichen wird, CL-Halbfinale und ein frühes, unnötiges Ausscheiden im DFB-Pokal klingt nicht super, aber mMn weit entfernt von der schlechtesten Saison seit langem, wenn man die Umstände berücksichtigt. Über das Wie lässt sich sicher diskutieren, wenngleich in der Vergangenheit, gerade in der CL nicht selten mal Pragmatismus gefordert wurde. Hat man bekommen und hat nicht viel bis ins Finale gefehlt, was unter besseren Umständen, weniger Verletzte und ein passenderer/stimmigerer Kader, womöglich noch mehr möglich gewesen wäre, auch wenn es nicht der ansehnlichste Fußball war.

Vielleicht hätte der Verein ihm auch mal beispringen können? Tuchel musste ja das Gefühl bekommen er steht allein gegen alle.

Nicht dass es mich wirklich überraschen würde, aber dass es scheinbar dann doch eines Diskrepanz gab, zwischen dem mit Eberl/Freund mündlich asugehandelten Bedingungen und dem, was einen Tag später schriftlich vorgelegt wurde, macht mich dann irgendwie doch sprachlos.

Dann ist der Trainer mit 1 von 7 Titeln, der nicht mal aus eigener Kraft gewonnen wurde, und 3 Siegen in 12 KO-Spielen vielleicht nicht der Richtige.