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Die Vereinsführung & Vereinspolitik

16.03.2007 - 15:39 Uhr
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#61
01.04.2007 - 13:24 Uhr
Ich habe hier noch einen wirklich sehr interessanten, wirklich lesenswerten Artikel aus der BZ von gestern gefunden:

FREIBURG. Ist es eine Tragödie, oder doch eine Komödie? Auf alle Fälle ist es ein Schauspiel ohnegleichen, das derzeit in Freiburg gegeben wird. Trainer Volker Finke muss gehen, heißt das Stück. Der Vorstand des SC Freiburg hat es im Dezember unvermittelt initiiert und auf den Spielplan gesetzt — und das Publikum ist mit Begeisterung bei der Sache. Applaus und Hohngelächter für Darsteller und Regisseure halten sich bislang in etwa die Waage, wobei gesagt werden muss, dass die Protagonisten ihre Rollen mitunter nach Belieben wechseln. Allesamt wollen sie sich ins rechte Licht gerückt sehen, was Äußerungen provoziert und Handlungen animiert. Beste Unterhaltung ist also garantiert, wobei der Streitfall das Publikum spaltet: Darf man das, soll man das? Die Reaktionen sind entsprechend: Es hagelt Beifall und Pfiffe. Ganz wie beim Fußball eben.

Die Vorgeschichte
Am 11. Dezember lief das Fass über. 0:4 hat der SC Freiburg damals gegen den Karlsruher SC verloren und fand sich im Anschluss daran nur dank des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz der zweiten Liga wieder. Abstieg! Was für ein Drohgespenst. Der SC wollte nach oben schauen und nicht in den Abgrund. Nur drei Tage später hatte der Vorstand Luft geholt und gehandelt. Volker Finke muss gehen! Nicht sofort, sondern zum Saisonende. Diese Vereinbahrung wurde einvernehmlich mit dem Trainer getroffen. Grund: Finke wird zugetraut, die Situation sportlich zu meistern, den Abstieg zu verhindern. Gleichzeitig, so heißt es in einer Pressemitteilung, wollen Vorstand und Finke gemeinsam den Weg des Klubs in die Zukunft ebnen.

sportliche Entwicklung
Sportlich ging es unerwartet weiter: Seit dem Spiel gegen den KSC hat der Sportclub nicht mehr verloren. In zehn Partien gab es acht Siege und zwei Remis. Der Gewinn von 26 Punkten hat Auswirkungen: Statt gegen den Abstieg spielt das Team plötzlich um den Aufstieg. Derzeit rangiert der SC auf Platz sechs — nur einen Zähler hinter einem Aufstiegsplatz zurück. Beste Chancen also bei acht noch ausstehenden Spielen.

Das Umfeld
Die Bekanntmachung der Trennung kam überraschend. Zuvor war zwar eine Unzufriedenheit über die sportliche Entwicklung und die schlechte Vorrunde zu konstatieren, gleichwohl blieb es auf den Rängen relativ ruhig. Das Potenzial der steten 'Finke-raus' -Rufer beschränkte sich auf einen harten Kern auf der Nordtribüne und auf einen — nur schwerlich zu befriedigenden — Block auf der Haupttribüne. Der große Rest beobachtete die Talfahrt der Mannschaft kritisch, bisweilen auch mürrisch, aber ohne erkennbare Absicht, umstürzlerische Tendenzen zu unterstützen. Eine Trennung nach 16 Jahren, zumal einhergehend mit dem mutmaßlichen sportlichen Niedergang — das schien zunächst vielen SC-Anhängern verständlich. Doch nichts ist erfolgreicher als der Erfolg selbst. Nach zehn Spielen ohne Niederlage hat sich die Stimmung verkehrt. Eine 'Wir-sind-Finke' -Initiative verspürt plötzlich Rückenwind. Mehr noch: Mittels einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll ein Umdenken quasi erzwungen werden. Denkmodell: Finke bleibt, der Vorstand geht. Bei Teilen der Fan-Basis scheint das Modell durchaus Anhänger zu haben. Gar nicht damit anfreunden kann sich jedoch ein Großteil der tonangebenden Freiburger Lokalgrößen. Ein Grund wird sein, dass Finke diesem Personenkreis stets reserviert wenn nicht sogar ablehnend gegenübertrat. Kungeleien sind seine Sache nicht — und mit der Attitüde eines Besserwissers wird er auch den einen oder anderen tüchtig genervt haben.

Der Vorstand
Das Gremium um den Vorsitzenden Achim Stocker hat nicht immer glücklich gehandelt. Vom einst geflügelten Wort, wonach sich Finke nur selbst entlassen kann, haben Stocker und mit ihm seine Mitstreiter Fritz Keller, Heinrich Breit und Martin Weimer angesichts des drohenden sportlichen Absturzes mir nichts, dir nichts Abstand genommen. Fehler in der Außendarstellung addierten sich zudem in beeindruckender Weise. Das Gremium beteuert zwar stets, mit einer Stimme zu sprechen. In Wahrheit widerspricht sich das Quartett aber nicht selten. Aus Unerfahrenheit, persönlicher Profilierungssucht oder schlicht der Überforderung wegen? Allein: Fritz Keller hat in den vergangenen Monaten den meisten öffentlichen Zorn abbekommen. In ihm sehen viele Anhänger die treibende Kraft im Vorstand. Dies auch deshalb, weil es Keller war, der nach dem Spiel gegen Karlsruhe in Absprache mit seinen Vorstandskollegen die Öffentlichkeit suchte und dabei andeutete, dass auch in Freiburg Trainerjobs nicht für alle Ewigkeit vergeben werden. In die gleiche Richtung äußerten sich auch Kellers Kollegen — nur nicht so häufig in dafür bereitgestellte Mikrofone.

Der 71-jährige Achim Stocker besann sich während des Tohuwabohus auf alte Tage und verpflichtet im Alleingang — gleichwohl in Absprache mit dem Vorstand — einen Nachfolger für Volker Finke: den Stuttgarter Robin Dutt. Finke hätte viel lieber seinen Assistenten Achim Sarstedt in dieser Rolle gesehen. Doch Stocker macht Nägel mit Köpfen und erntet dafür mehrheitlich Kopfschütteln —aber auch Beifall.

Der Trainer
Volker Finke hat für den Freiburger Fußball fast Unvorstellbares geleistet. Jetzt leidet er und kann die Entwicklung nicht verstehen. Über all die Jahre hat er stets gebetsmühlenartig wiederholt, was im Grunde niemand hören wollte: Danach ist Freiburg mangels geeigneter Strukturen kein erstklassiger Fußballstandort. Zehn Spielzeiten hat er den Sportclub trotzdem in der ersten Liga gehalten und dabei zwei Mal in den UEFA-Cup geführt. Zudem ist er ebenso häufig nach Abstiegen direkt wieder ins Oberhaus zurückgekehrt. Eine glänzende Ausbeute — die bei vielen Anhängern aber Begehrlichkeiten geweckt hat. Die gegenwärtige Mannschaft bezeichnete Finke schon vor der Talfahrt im vergangenen Herbst als die talentierteste, mit der er je gearbeitet hat. Die Entwicklung scheint ihm diesbezüglich recht zu geben. Persönlich ist Finke ein beharrlicher Arbeiter. Einer, der unbeirrt seinen Weg geht. Mit Finke zu arbeiten heißt, sich ihm unterzuordnen.

Der Manager
Andreas Bornemann macht, was er immer tut: in Ruhe arbeiten. Der frühere Spieler und Nachfolger von Andreas Rettig sitzt jedoch zwischen den Stühlen. Als Arbeitnehmer ist er dem Vorstand verpflichtet, andererseits hat Bornemann seinen Job Volker Finke zu verdanken, zu dem er nach wie vor ein sehr loyales Verhältnis pflegt. Der 35-jährige Neuenburger ist ein akribischer Schaffer, von Profilneurosen ist er nicht geplagt. Will er seinem Tätigkeitsfeld gerecht werden, wird er aber laut auf den Tisch klopfen müssen. Er ist für den sportlichen Bereich verantwortlich, weitere Aktionen an ihm vorbei, wie bei der Verpflichtung von Robin Dutt, wird er nicht dulden dürfen.

Die Mannschaft
Vor allem die afrikanischen Spieler haben ein starkes Vertrauensverhältnis zu Volker Finke. Einige hat Finke bis in den privaten Bereich hinein betreut, sie auch zu Hause in Afrika besucht. Ähnlich verhält es sich mit den Georgiern und Libanesen. Wer die 'Pro-Finke' -T-Shirt-Aktion nach dem Kaiserslautern-Spiel genau beobachtet hat, dem erklärt sich einiges. Es gibt aber auch jene Spieler, die sich durch einen Trainerwechsel neue Perspektiven erhoffen. Ganz so homogen, wie die gemeinsamen Tanzeinlagen nach erfolgreichen Spielen glauben machen, ist die Mannschaft in der Trainer-Frage nicht.

Zwischentöne
Die sauberste Lösung wäre die sofortige Trennung gewesen — also gleich im Dezember. Dieses Argument hört man immer wieder. Es bleibt jedoch die Frage: Was wäre dann gewesen? Vermutlich wäre das Chaos noch viel größer ausgefallen — von der gänzlich ungewissen Reaktion der in Teilen sehr stark auf die Person Finke fixierten Mannschaft ganz abgesehen.Volker Finke hat die Strukturen beim SC Freiburg über alle Maßen geprägt. Altes Umfeld, neuer Trainer, das wäre wohl im Dezember zum Scheitern verurteilt gewesen. Der vereinbarte fließende Übergang scheint deshalb so schlecht gar nicht zu sein. Doch etwas zu vereinbaren und dann auch noch danach zu handeln, sind zwei paar Stiefel. Besonders dann, wenn persönliche Animositäten ins Spiel kommen. So ist festzuhalten, dass das Verhältnis zwischen Achim Stocker und Volker Finke nie ein freundschaftliches war. Man bekundete sich gegenseitig Respekt, mehr nicht. Zu unter schiedlich sind beide Charaktere. Und auch die der anderen Vorstandsmitglieder. Zwar behaupten alle Beteiligten, nur das Wohl und Wehe des Vereins bestimme ihr Handeln. Doch mittlerweile werden untereinander auch alte Rechnungen beglichen. Aufgestaute Eitelkeiten brechen sich Bahn — auf jeder Seite. Warum, so darf man fragen, hat der Vorstand in der Winterpause die Angelegenheit nicht in aller Ruhe geklärt — mit Volker Finke am Tisch? Wäre eine einvernehmliche Lösung nicht auch hinter verschlossenen Türen zu erreichen gewesen? War das Gefühl der jahrelangen Unterjochung durch den Trainer beim Vorstand derart groß? Und wenn ja, weshalb hat man dem nicht entgegengewirkt? Nicht immer heiligt der sportliche Erfolg die eingesetzten Mittel. Auf der anderen Seite mussten viele Mitglieder und Anhänger des SC Freiburg lange auf eine Äußerung von Volker Finke warten. Zuletzt forderte sogar Stocker eine solche. Gestern nun sagte Finke, dass es dem Klub und der Leistung der Mannschaft gut getan habe, dass 'ich an mehreren Stellen mein Maul gehalten habe' . Den Vorstandsbeschluss werde er einhalten: 'Dann bin ich von 1. Juli an kein Trainer mehr.'

Diese Worte lassen darauf schließen, dass für Finke eine gedeihliche Zukunft ausgeschlossen ist. Und schweren Herzens wird er wohl zur Kenntnis nehmen müssen, dass er Arbeitsbedingungen, wie er sie in Freiburg vorfand, wohl nirgendwo mehr antreffen wird. Für Finke endet ein Lebenstraum. Dennoch wird seine Leistung möglicherweise noch eine Bestätigung finden. Dann, wenn er den Sportclub tatsächlich zum vierten Mal in die erste Liga führt.

Die Zukunft
Ob die 'Wir-sind-Finke' -Initiative die von ihr angestrebte außerordentliche Mitgliederversammlung zustande bringt, ist fraglich. Dem Vernehmen nach sollen erst knapp 200 entsprechende Anträge vorliegen, rund 650 wären notwendig. Zudem ist juristisch strittig, was eine solche Versammlung an Ergebnissen zeitigen könnte. Neuer Vorstand, alter Trainer? Oder doch alles beim Alten? Zudem können sich Fritz Keller, Heinrich Breit und auch Achim Stocker einen vorzeitigen Rücktritt durchaus vorstellen, sollte sich die Angelegenheit nicht in ihrem Sinne entwickeln. Was eine ernst zu nehmende Drohung ist. Denn personelle Alternativen sind nicht in Sicht, auch die 'Wir-sind-Finke' -Initiative hat keine parat. Oder soll etwa Volker Finke zum Klubchef ernannt werden? Immerhin hat Finke verlauten lassen, seinen Lebensmittelpunkt in Freiburg behalten zu wollen. Eine Hypothek, mit der vor allem Robin Dutt wird leben müssen.

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- Alle Träume klingen verrückt. Bis sie wahr werden -
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#62
03.04.2007 - 11:43 Uhr
Vorstandsmitglied Dr. Breit und der Fanvereinigung Supporterscrew (Ultras-Fans/ die Tochter ist dort in der Vorstanschaft).

aus dem Forum scfreiburg.com

Trifft dies zu?

Allgemein wollte ich mal die Frage stellen wie ihr den Einfluss der Ultras und anderer Gruppen auch Sponsoren beurteilt.
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#63
03.04.2007 - 13:14 Uhr
Einfluss auf wen bzw was?
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#64
03.04.2007 - 15:28 Uhr
Einfluss auf die Vereinsführung? Ich glaube, dass das die Vertreter der Ultras, welche die ganze Zeit im offiziellen SC Forum Ihren Senf rauslasse, das gerne hätten. Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Stocker von irgendeiner Minderheit das Vorgehen des Vereins diktieren lässt. Jede Gruppe hat aber natürlich, je grösser sie ist, einen gewissen Einfluss im Verein. Wenn die allgemeine Stimmung dann dementsprechend ist (Dezember) ist es natürlich möglich, dass man gewisse Entscheidungen vorzieht oder anders fällt. Dass man sich irgendwann von V.F. trennen musste ist ja klar, und das hat Stocker immer gesagt. Und wenn es dann schlecht läuft, denkt man vielleicht früher, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Nur da jetzt eine Verbindung zur Einflussnahme der Ultras zu sehen, halte ich für gewagt bzw. falsch.

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SC Freiburg - Figueirense Futebol Clube - TUS Lörrach-Stetten - Freiburger FC
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#65
03.04.2007 - 23:17 Uhr
Natürlich haben Fans Einfluss. Wenn eine große Mehrheit gegen den Trainer ist wie im Herbst und dies im Stadion äußert oder einfach wegbleibt, kann das schon Entscheidungen beeinflussen. Allerdings glaube ich nicht dass Fans der Hauptgrund für Entscheidungen sein können, die der Vorstand trifft, wenn alles normal abläuft.

Ich glaube nicht, dass irgendeine Fangruppe großen Einfluss hat. Die Supporters Crew, keine Ahnung wie viele das sind, aber letztlich vielleicht 50-100 Leute grob geschätzt. Wie soll so eine kleine Gruppe über große Macht verfügen? Dem Glauben einiger, der im Leserbriefen in der BZ immer wieder zum Vorschein kommt, dass ja nur ganz wenige, die dafür umso lauter (und da vor allem die "Ultras") für einen Rausschmiss Finkes vor einigen Monaten waren, kann ich vehement widersprechen. Es war eine Mehrheit im Stadion und zusätzlich noch viele von denen, die daheim geblieben sind. Von Letzteren kenne ich selbst einige. Dass diese teilweise jetzt, wo es besser läuft, plötzlich wieder ins Stadion kommen, halte ich für Opportunismus. Erst recht, wenn diese jetzt den Vorstand kritisieren. Daher auch mal eine Anerkennung an diejenigen, die selbst im Herbst zu ihrer Pro-Finke Meinung standen. Dass diese Gruppe den Vorstand kritisiert, finde ich vollkommen in Ordnung.

Ich kenne die Tochter von Breit nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie für ihren Vater oder auf Weisung des Vorstands arbeitet. Soviel ich weiß war sie auch schon bei der Supporters Crew, als Finke trotz harrscher Kritik dieser Gruppe weiterhin das Vertrauen des Vorstand hatte. Dies ganzen Verschwörungstheorien sind für mich nichts als ein schmutziges Spiel, weil jeder die jeweilige Gegenseite schwächen will, zumindest habe ich im Stadion selten das Gefühl, dass Diskussionen mal sachlich ablaufen. Entweder reden unterschiedliche Mitglieder unterschiedlicher Gruppierungen gar nicht miteinander, oder es kommt zu Rangeleien und Wortgefechten. Der Graben ist tief, hoffentlich wird das besser in Zukunft.

Jetzt bin ich ein wenig vom Thema abgekommen, aber auch egal.
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#66
04.04.2007 - 08:39 Uhr
@Keks:

Bist Du eigentlich auch immer im Stadion? Wenn ja auf Nord?

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SC Freiburg - Figueirense Futebol Clube - TUS Lörrach-Stetten - Freiburger FC
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#67
04.04.2007 - 17:25 Uhr
Ja, auf Nord, meistens.
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#68
05.04.2007 - 14:36 Uhr
Freiburg stoppt Mitgliederzulauf
Freiburg im Chaos? Der Zweitligist hat beschlossen, alle Mitgliedsanträge bis zum Saisonende abzulehnen!
Der Vorstand begründete seinen Schritt damit, "dass sich die Vermutung nicht von der Hand weisen lässt, dass von einer externen Gruppierung versucht wird, Einfluss auf vereinsinterne Willensbildungsprozesse zu nehmen".
Hintergrund ist die Bemühung einer Fangruppe, die das Ende der Amtszeit von Trainer Volker Finke nach 16 Jahren bei einer außergewöhnlichen Mitgliederversammlung hinterfragen will.

www.sport1.de

dem Vorstand ist wohl Angst und Bange! Dieser Schritt zeugt nicht gerade von Souveränität.
Wieviele Anträge müssen dem Verein vorliegen dass man so einen Schritt beschließen muss(um seine Haut zu retten)?

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Marco1456 am 05.04.2007 um 14:41 Uhr bearbeitet
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#69
05.04.2007 - 14:37 Uhr
Beschluss des SC-Vorstands zu aktuellen Mitgliedsanträgen 05.04.2007
Neuaufnahmen sind derzeit nicht möglich
Der Vorstand des SC Freiburg hat beschlossen, alle Anträge auf Mitgliedschaft in der laufenden Saison abzulehnen, um zu verhindern, dass „von außen stehenden Nichtmitgliedern durch einen – möglicherweise auch nur vorübergehenden – ad hoc Eintritt punktuell Einfluss auf Vereinsbelange genommen“ wird. Im folgenden lesen Sie die ausführliche Begründung, die jedem Antragsteller derzeit als Antwort zugesandt wird:

Sie haben einen Antrag gestellt, als passives / förderndes Mitglied in unseren Verein aufgenommen zu werden. Der Vorstand hat hierüber beraten und lehnt dies (zurzeit) ab. Nach der Vereinssatzung bedarf diese Ablehnung keiner Begründung und ist nicht anfechtbar. Gleichwohl wollen wir Ihnen unsere Position im aktuellen Kontext erläutern:

In unmittelbarem Zusammenhang mit der öffentlichen Diskussion über unsere Entscheidung vom 14. Dezember des vergangenen Jahres, dass Volker Finke ab der kommenden Saison nicht mehr Trainer beim Sport-Club Freiburg sein wird, haben wir eine Zunahme von Aufnahmeanträgen zu verzeichnen, die ein Vielfaches der im Durchschnitt der vergangenen Jahre eingegangenen Anträge beträgt.

Hier lässt sich die Vermutung nicht von der Hand weisen, dass – gerade auch im Zusammenhang mit der öffentlich diskutierten Möglichkeit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung – von einer externen Gruppierung versucht wird, durch Eintritt einer größeren Zahl von Personen, Einfluss auf vereinsinterne Willensbildungsprozesse und aktuelle vereinsinterne Fragen zu nehmen.

Der Vorstand sieht in der Gefahr, dass hier von außen stehenden Nichtmitgliedern durch einen – möglicherweise auch nur vorübergehenden – ad hoc Eintritt punktuell Einfluss auf Vereinsbelange genommen werden soll, das Wohl des Vereins tangiert.

Die Trainerentscheidung hat der Vorstand nach langer Beratung und Diskussion über Wochen hinweg einstimmig am 13. Dezember letzten Jahres getroffen und dabei die ökonomischen und sportlichen Entwicklungen der vergangenen zweieinhalb Jahre und deren Auswirkungen auf das SC-Umfeld miteinbezogen.

Unbeschadet der satzungsmäßig zu beachtenden Zuständigkeiten kann es nach unserem Verständnis nicht sein, dass Außenstehende zeitlich später in unseren Verein eintreten, um frühere Entscheidungen – zumindest nach den eigenen Vorstellungen – zu revidieren (was unsere Satzung im Übrigen nicht zulässt).

Die Frage einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Trainer-Entscheidung des Vorstands vom Dezember kann deshalb allenfalls eine Frage jetziger Mitglieder sein. Wir müssen etwaige Spaltungen im Vereinsinteresse verhindern, sie aber nicht noch zusätzlich in die Frage der Mitgliedschaft hineintragen. Zudem stehen wir unseren Mitgliedern gegenüber in der Verantwortung, einem möglichen Missbrauch der Mitgliedschaft entgegen zu treten.

Was für eine Motivationslage für Ihren Aufnahmeantrag besteht, wissen wir natürlich nicht. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir uns entschieden haben, in dieser Saison aus den genannten Gründen generell keinen Aufnahmeanträgen zuzustimmen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie nach Abschluss der kontroversen aktuellen Diskussionen und zur kommenden Saison hin Ihren Aufnahmeantrag als Mitglied des Sport-Club Freiburg erneuern und mit uns gemeinsam die Zukunft des Vereins langfristig gestalten wollen.

Heute bitten wir um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen Sport-Club Freiburg e. V.

Achim Stocker

Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands

www.scfreiburg.de
Die Vereinsführung & Vereinspolitik |#70
05.04.2007 - 14:44 Uhr

Magazin
Vorstand schreibt an seine Mitglieder 05.04.2007
Außerordentliche Versammlung wäre schädlich für SC
In einem Schreiben an seine Mitglieder erklärt der Vorstand des SC Freiburg eine von einer Fangruppe initiierte außerordentliche Mitgliederversammlung zur Trainerfrage für „inhaltlich ohne wirklichen Sinn“. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen beschlossen, alle Anträge auf Mitgliedschaft in der laufenden Saison abzulehnen, um zu verhindern, dass „von außen stehenden Nichtmitgliedern durch einen – möglicherweise auch nur vorübergehenden – ad hoc Eintritt punktuell Einfluss auf Vereinsbelange genommen“ wird.

Der geschäftsführende Vorstand des SC Freiburg hat in einem Schreiben an die Mitglieder des Vereins erklärt, dass er eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Trainerfrage für „nicht hilfreich, sondern sogar schädlich“ für den Sport-Club halten würde. Hintergrund ist, dass eine Fangruppe eine solche außerordentliche Mitgliederversammlung initiieren will, nachdem im Dezember die Entscheidung gefallen war, dass der SC Freiburg und Volker Finke im Sommer ihre dann 16jährige Zusammenarbeit beenden werden, und Finkes Team danach eine außerordentliche Serie von Erfolgen erzielt hatte.

Eine Aufforderung der Fangruppe an die SC-Mitglieder, eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu beantragen, hat der Vorstand seinem Schreiben beigelegt. Eine solche außerordentliche Mitgliederversammlung zur Besetzung der Trainerposition , erklären die SC-Vorstände dazu aber ausdrücklich, „ergibt inhaltlich keinen wirklichen Sinn“. Als Begründung heißt es weiter: „Sowohl unsere Satzung wie auch die Vorgaben der DFL legen fest, dass die Entscheidung über den Trainer allein und ausschließlich eine Angelegenheit des geschäftsführenden Vorstands ist.“

Bei der Entscheidung, ab Sommer mit einem neuen Cheftrainer zusammen zu arbeiten, habe man „ die ökonomischen und sportlichen Entwicklungen der vergangenen zweieinhalb Jahre und deren Auswirkungen auf das SC-Umfeld miteinbezogen“. Grundsätzlich bedeute, „glaubwürdig und verlässlich zu bleiben, wie wir dies in der Vergangenheit gewesen sind, langfristig wichtige Entscheidungen nicht auf Grund von kurzfristigen Entwicklungen zu treffen, weder im Positiven noch im Negativen.“

Darüber hinaus weisen die Vorstände darauf hin, „dass ein Großteil der Diskussionen über unsere Dezember-Entscheidung erst mit den Erfolgen der Rückserie in Gang gekommen ist“, und geben ihrer Überzeugung Ausdruck, „dass eine Revision unserer Entscheidung nach der nächsten Misserfolgsserie unter umgekehrten Vorzeichen zu einer vergleichbaren emotionalen Zerreißprobe im Umfeld führen würde, wie wir sie im Moment erleben und nach den sportlichen Misserfolgen der Hinrunde auch schon erlebt haben.“

Um „etwaige Spaltungen“ in seiner Mitgliedschaft zu verhindern, hat das Präsidium außerdem beschlossen, neue Mitgliedsanträge derzeit abzulehnen. In einer Begründung an die Antragsteller, die in Gänze auf unserer Homepage veröffentlicht ist, heißt es, die Vermutung ließe „sich nicht von der Hand weisen, dass – gerade auch im Zusammenhang mit der öffentlich diskutierten Möglichkeit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung – von einer externen Gruppierung versucht wird, durch Eintritt einer größeren Zahl von Personen Einfluss auf vereinsinterne Willensbildungsprozesse und aktuelle vereinsinterne Fragen zu nehmen.“

Weiter heißt es: „Der Vorstand sieht in der Gefahr, dass hier von außen stehenden Nichtmitgliedern durch einen – möglicherweise auch nur vorübergehenden – ad hoc Eintritt punktuell Einfluss auf Vereinsbelange genommen werden soll, das Wohl des Vereins tangiert.“

Um das zu verhindern, habe man beschlossen, bis zur kommenden Saison, „generell keinen Aufnahmeanträgen zuzustimmen.“

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